
Die am 9.3.2018 wegen Erkrankung des „Baron Seligmann“ alias Michael Ulrich ausgefallene 6. Historische Stadtführung wurde am 04.05.2018 bei schönsten Wetter nachgeholt. Als erstes begrüßte der Hausherr seine Gäste in seinem Palais und erzählte, wie er zu seinem unermesslichen Reichtum kam.

Jürgen Mauter, von der Musikschule Leimen, und zwei seiner Schüler erfreuten danach die Anwesenden mit schöner und gut vorgetragener Gitarrenmusik. Vor dem alten Rathaus wusste Baron von Seligmann noch einiges zu der Geschichte des Hauses zu erzählen. Danach machten sich dann gut 30 Personen auf den Weg durch Leimens Mitte, darunter auch die beiden charmanten Burgfräuleins Mara Ruhnau und Christin Menzel, sowie die junge Teilnehmerin Svetlana aus dem 5000 km entfernten Novosibirsk. Erster Haltepunkt war die Turmschule, auf dessen Gelände zu Seligmanns Zeiten sich ein prachtvoller und teurer Garten befand.

Zweiter Halt war am Franzosenturm, wo man erfahren konnte, wie eine Liebelei zwischen einer Leimener Einwohnerin und einem französischen Soldaten die Zerstörung des kleinen Fleckchens Leimen zur Folge hatte. Dritte Station war dann am Bärentor, dem ehemaligen Gefängnis. Hier saß man besser nicht ein, denn von Gemütlichkeit konnte man damals nicht sprechen. Weiter ging es zum ältesten erhaltenen Gebäude Leimens, der Mauritiuskirche. Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte der Kirche erwartete Michael A. Müller, Organist der Evangelischen Kirchengemeinde, die Besucher und stellte „seine“ Orgel, in Worten und auch durch mehrere, verschiedene Pfeifen, den Besuchern vor.

Mit einer kurzen Kostprobe seines großen Könnens entließ Michael A. Müller die Teilnehmer auf den weiteren Weg der Historischen Stadtführung. An der Ecke des Philipp-Melanchthon-Hauses erfuhr man weiteres Wissenswertes über das damalige Leimen. Von dort ging es dann weiter in den Ziegelgraben, wo die nächste Überraschung wartete. Diese kündigte sich mit Dudelsack-Musik an, denn die „Troubadoure“ waren der nächste Programmpunkt dieses Abends. In gewohnter guter Manier spielten die Musiker ihre Lieder und Weisen, die einige Anwesende sogar zum Tanzen verleitete.

Beste Stimmung war hier im Ziegelgraben zu erleben. Da die Zeit mittlerweile weit fortgeschritten war, machte sich die Gruppe nun auf den Weg zum Ausgangspunkt, dem Historischen Rathaus. Dort versammelte man sich im Ratskeller, um an einer humorvollen und interessanten Weinprobe des Weingutes Adam Müller teil zu nehmen.

Natalie Müller hatte drei köstliche Tröpfchen mitgebracht und berichtete dabei über die Historie des Leimener Weinbaus. Dazwischen luden die „Troubadoure“ zum gemeinsamen Singen ein, was von den Anwesenden gerne angenommen wurde. Wieder war allerbeste Stimmung zu verspüren. Nach einem langen, schönen Abend lud Baron Seligmann in sein „Heiligtum“, den Spiegelsaal, ein, wo noch das eine oder andere Anekdötchen erzählt wurde. Damit wurden die Frühjahrs-Stadtführungen beendet. Das KulturNetzwerk e.V. als Veranstalter lädt aber heute schon zu den Herbst-Stadtführungen am Freitag, den 26.10.2018 und am Freitag, den 02.11.2018 ein. Näheres auf der Website des KulturNetzwerk e.V., oder unter Telefon 06224/78172.
(Text: Hans-Jürgen Metzner, Bilder: Christa Metzner)