Letzte (4.) Historische Stadtführung in diesem Jahr

30 Okt

Bild: Miriam Abele-Walz

Auch die letzte Historische Stadtführung dieses Jahres war wieder ein voller Erfolg. Alle Karten waren verkauft und so konnte Baron von Eichthal alias Aaron Elias Seligmann alias Michael Ullrich, sowie seine kostümierten Begleiter 25 gespannte Besucher am Freitag 27.10.2017 vor seinem Palais (Altes Rathaus) begrüßen. Nach Begrüßung und Einführung ging es sogleich auf in Richtung Franzosenturm. Auf dem Weg dorthin erfuhr man einiges Wissenswertes über den damaligen kleinen Ort Leimen mit seinen etwa 1000 Einwohnern und der Stadtmauer mit den 5 Türmen, welche die Stadt vor Wegelagerern schützen sollten. Nicht gelungen ist dies allerdings gegen die Franzosen, die, so die Anekdote, dank einer Liaison einer Einwohnerin mit einem französischen Soldaten, die Stadt einnehmen konnten. Nächster Halt war am Bärentorplatz, wo man erfahren konnte, dass dort früher das dortige Tor als Gefängnis genutzt wurde, unweit, von dem sich außerhalb der Stadtmauer befindlichen Richtplatz. Mit weiteren interessanten Erzählungen im Gepäck ging es dann weiter zur Mauritiuskirche, dem ältesten erhaltenen Gebäude Leimens.

Bild: Miriam Abele-Walz

Hier konnten die Teilnehmer, nach einigen Worten zur Geschichte der Kirche, Platz nehmen und Gregorianischen Chorälen lauschen, die damals wohl auch in dieser Kirche gesungen wurden. Vier Sänger des Gospelchores „Bright Light“ der Liedertafel, gaben eindrucksvoll eine Kostprobe des damaligen christlichen Liedgutes. Den nächsten Stopp gab es dann direkt vor der Kirche. Mitglieder von „VORHANG AUF“, Theater im Melanchthon-Haus, Leimen spielten an drei Stationen den „Leimener Glockenstreit“, der schön die Probleme schilderte, den damals die beiden Konfessionen miteinander um die Nutzung der protestantischen Kirchenglocken hatten. Die nächste Station des „Leimener Glockenstreits“ befand sich neben der Brauerei, wo früher die kleine katholische Kirche stand, deren Glocken nicht weit genug zu hören waren. Das war der Grund, warum die Katholiken die Glocken der Reformierten nutzen wollten. Die dritte Station war am evangelischen Pfarrhaus, wo erklärt wurde, wie der Streit beigelegt werden konnte. Weiter ging es dann zum ehemaligen Nusslocher Tor, auf Höhe des Bürgerhauses „Zur Rose“, in dessen Foyer der Männerchor, verstärkt durch einige Frauen, alle von der Liedertafel, drei Weinlieder zum Besten gaben. Hier konnte man auch einige Teilnehmer mitsingen hören. Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Ecke Brauerei/ Heltenstraße, wo zu erfahren war, dass hier das Geburtshaus von Aaron Seligmann stand, ging es dann zum letzten Ziel, dem Ratskeller im Rathaus. Hier gab es einen kleinen Imbiss, sowie natürlich Getränke zur Stärkung der Teilnehmer. Auch eine weitere Überraschung gab es noch:
Bobby Schöpe kam im Nachthemd und sang den Teilnehmer vor, wie er wieder voll „gewest“ war. Beim Ankleiden behilflich war ihm Petra Goerke, sodass er am Schluss in voller Montur vor den Zuschauern stand. Zum Abschluss lud Michael Ullrich in den Spiegelsaal ein, wo beeindruckende Erklärungen den Abend beendeten.

 

Äußerst zufrieden mit den 4 Historischen Stadtführungen in diesem Jahr zeigten sich die Veranstalter, KulturNetzwerk Leimen e.V., die Stadt Leimen, sowie Michael Ullrich als Aaron Elias Seligmann, mit diesem Experiment. Daher stehen schon weitere Stadtführungen im nächsten Jahr fest: am 2. und 9. März 2018, sowie am 12. und 26.Oktober 2018. Die März – Führungen sind bereits ausverkauft, für die Oktober – Führungen sind noch Plätze frei. Anmeldungen sind per Mail an karten@kulturnetzwerk-Leimen.de oder telefonisch unter 06224/ 78172 (Fam. Metzner) möglich.

Text: Hans-Jürgen Metzner, Bilder: Miriam Abele-Walz